Jana

Ich bin im Herzen des damaligen Ostberlins in dem “Taut-Viertel” (heutige Wohnstadt Carl Legien im Prenzlauerberg) aufgewachsen. Die 1920-1930 gebauten “Blockrandbauten”, mit weiten Innenhöfen und Grünanlagen,waren von Beginn an speziell für ein bezahlbares Wohnen mit Licht, Luft und Sonne konzipiert. Auch wenn in den 70iger und 80iger Jahren meiner Kindheit dort alles grau in grau war, hat mir das viele Grün und das Licht einen prägenden Eindruck hinterlassen. Auch die gemeinschaftliche Waschküche mit den grossen Mangelmaschinen und der Heizzentrale waren für mich eindrucksvoll und selbstverständlich.

Zwischen 1988 und 1990 war ich intensiv mit dem Thema Basisdemokratie und Selbstbestimmung beschäftigt. Nach meiner Ausbildung zur Physiotherapeutin bin ich vor nun fast 30 Jahren nach Mittelitalien gegangen.

In dem gar nicht so kleinen Bolsena am Bolsenasee habe ich ein erfülltes Familienleben in der von mir geliebten italienischen Kultur gelebt und empfinde diese Zeit als grosse Bereicherung. Der Kontrast zwischen den Generationen und Kulturen war für mich auch aus der Perspektive der Physioterapie sehr nah zu erleben. Meine drei Kinder sind dort in einer liebevollen und naturnahen Umwelt aufgewachsen.

Hier lernte ich über Jahrzehnte den Umgang mit Wein und Oliven und Gemüsegärtchen kennen, die Alternativen zur “traditionellen Landwirtschaft” in Form von Permakultur im weitesten Sinne und den damit verbundenen Netzwerken, die sich in der Umgebung bildeten. Auch das Bauen mit Naturmaterialien, wie Basalt- und Tuffstein aber auch eine einmalige Erfahrung beim Mitbau bei einem Strohballenhaus haben mich begeistert.

Es gibt für mich heute keinen Zweifel daran, dass eine gute Biodiversität (im Garten wie im persönlichen- und gemeinschaftlichen Bereich, in der Familie wie in der Gruppe) nur miteinander möglich ist.

Zu unserem Projekt möchte ich mit meinen Erfahrungen, meiner Kreativität und Handfertigkeit beitragen. Im gemeinschaftlichen Zusammenwirken kommt es für mich darauf an Ressourcen jeglicher Art respektvoll miteinander zu nutzen, so wenig Müll wie möglich zu produzieren, lokal erzeugte Lebensmittel und Produkte zu bevorzugen und einiges selbst zu produzieren.

Auch meine Erfahrung als Therapeutin wird automatisch ihren Platz finden.